Gewünschter Nickname: insomnia Alter/Geburtsdatum: 27 / okt '81 Bundesland: BaWü
Größe: 1,75m aktuelles Gewicht: 54,7kg Tiefstgewicht: 48/49kg (habe mich immer selten und unregelmäßig gewogen) Höchstgewicht: >75kg
An welcher Essstörung leidest Du? Bulimie bzw. bulimische Form der Anorexie Wie lange dauert Deine ES bereits an? 7 Jahre Was waren die Ursachen und der Auslöser Deiner ES? Ursachen liegen wohl hauptsächlich in der Kindheit. Ich emfpand mich schon im Alter von 10 als zu dick (was ich nicht war), habe im laufe der Jahre auch etliche Diäten und Abnehmversuche gestartet, das ganze aber nie lange durchgezogen und damit auch keine größeren Gewichtsverluste erzielt. In meiner Familie wurde schon immer sehr viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt, mir wurde als ich klein war viel verboten. Generell hab ich wohl schon immer dazu geneigt viel zu essen, mich gleichzeitig aber nie wohl damit gefühlt. Hinzu kam die Pubertät, ich habe die körperlichen Veränderungen nie akzeptiert oder verarbeitet. Auslöser war eine Gewichtszunahme von ca 15kg oder mehr während eines Auslandsaufenthalts im Jahre 01/02.
Beschreibe den Verlauf Deiner ES: Ich war nach dem Abi 1 Jahr in Australien, hab in der zeit auf ca 75kg zugenommen und bin nach meiner Rückkehr zum Studium von zu Hause ausgezogen, war fortan für mein Essen selbst verantwortlich. Meine Esserei war wohl von Anfang an viel zu einseitig, unregelmäßig und auch zu wenig. Folge waren erste kleine Heißhungerattacken, die ich dann wieder mit wenig / nichts essen, zeitweise auch mit Sport, kompensiert habe. Das ganze wurde zu einem Kreislauf mit Gewichtsschwankungen zwischen 65 und 75kg. Anfang 04 habe ich dann zum ersten Mal gekotzt und im Sommer war ich dann schon bei täglich 1-2 Fressanfällen inkl. Erbrechen angelangt. Die Zahl der Fas lag Phasenweise bei 5-6mal, dann wieder bei 2mal. Im Mittel hatte ich wohl 3,4 fressfreie Tage pro Monat. Die Gewichtsschwankungen von 5-10kg hatte ich dann aber immer noch, auch wenn das Gewichts insgesamt runter ging (unter 60kg).
Was fällt Dir spontan zu dem Wort „Essstörung“ ein? krank, hässlich, Leiden, Einsamkeit Hat die Essstörung etwas an Dir als Mensch geändert? Ja, sicherlich. Ich hab mich vorallem in den letzten 2-3 Jahren sehr isoliert. Viele Kontakte abgewürgt, Freunde verärgert. Das Studium total in die Länge gezogen (Dipl. arbeit steht noch aus). Von meiner Familie habe ich mich auch extrem zurückgezogen, bin nur noch selten für wenige Stunden nach Hause gefahren usw. Warum und wann hast Du Dich entschlossen, gegen sie anzukämpfen? Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, habe mich aber nie richtig getraut oder dazu aufraffen können. Warum ich mich gerade jetzt bzw. vor ca einem halben jahr dazu entschlossen habe liegt vorallem an meinem Studium bzw. dem Leben danach. Ich konnte mir nicht vorstellen in dieser Situation die Diplomarbeit zu schreiben, geschweige denn danach zu arbeiten. Und da der Zeitpunkt günstig war, habe ich mich zu einem stationären Aufenthalt entschlossen. Das ging dann zum Glück auch alles sehr schnell. Anfang April hab ich in der Ambulanz der Klinik angerufen, 3 Wochen später hatte ich dort einen Termin und weitere 2 Wochen später wurde ich dort aufgenommen. Ich war 10 wochen stationär und 2 Wochen in der Tagesklinik (letzten Freitag wurde ich entlassen).
Wie funktioniert es zurzeit mit dem Essen? Momentan weiß ich das selbst noch nicht. In der Klinik hat es gut funktioniert, 6 Mahlzeiten, keine Fressanfälle, kein Erbrechen. Die WE zu Hause bzw. die letzten 2 Wochen in der Tagesklinik waren nicht ganz so gut. Trotzdem hat sich sehr viel verändert. Vor der Klinik hab ich außerhalb der Fressanfälle nichts mehr gegessen. Mittlerweile versuche ich die Mahlzeitenstruktur aus der Klinik beizubehalten, was mal besser, mal schlechter funktioniert. Schwierig sind immer noch die Abende.
Wie viele Kalorien nimmst Du im Moment pro Tag durchschnittlich zu Dir? Weiß ich nicht. zwischen 1500 und 2400kcal würde ich sagen. Ich will das aber auch garnicht wissen, es hat die letzten 3,4 Wochen in der Klinik zum zunehmen gereicht. Ich will mich nicht mehr von Kalorien abhängig machen.
Was genau möchtest Du an deinem Essverhalten ändern? Momentan ist mein primäres Ziel die Struktur aus der Klinik auch daheim umzusetzen, keine Fressanfälle mehr, kein Erbrechen. Das wird denke ich mal schwierig und langwierig genug sein. Möchtest Du dein Gewicht steigern, senken oder halten? Zunehmen, auch wenn der Begriff "wollen" in dem Zusammenhang wohl nicht ganz ehrlich wäre. Es ist immer noch schwer für mich die Zunahme zu akzeptieren, nicht wieder zu reduzieren. Mich hat diese ewige auf 100gr genaue Wiegerei in der Klinik total wahnsinnig gemacht, das ist auch das erste was ich am liebsten wieder abschaffen würde. Aber nicht mehr Wiegen birgt wohl auch so seine Gefahren.
Weiß jemand aus Deinem Umfeld von Deiner ES? Lange wusste es niemand, mittlerweile wissen es meine Familie und 3 gute Freunde. Wenn ja, wie geht er/sie damit um? die 3 Freunde seh ich kaum, bzw. hab sie seit sie davon wissen auch erst einmal einen Tag gesehen, dass war in allen 3 Fällen deren eigene Hochzeit, lol . Ich scheue immer noch sehr den Kontakt, auch so eine Sache die ich dringend ändern muss. Meine Familie ist schwierig, jetzt wo sie sehen, dass ich wieder mehr esse ist es ok.
Sagt dir „Pro Ana“ etwas? jap, bin vor ca. 5 Jahren darauf gestoßen Wenn ja, was denkst du darüber? Das ist schwer das ganze in ein paar Sätzen zu beschreiben. Es kommt darauf an wie man Pro ana (für sich persönlich) definiert. Mit der ursprünglichen Bedeutung von pro ana kann ich nichts anfangen, konnte ich nie. Die Einstellung "ich will mich mit meiner Essstörung arrangieren, sie aber nicht ablegen" habe ich lange gelebt, seh ich mittlerweile auch etwas zwiegespalten. Warst du jemals in der „Pro-Szene“ aktiv? Ja, ich bin seit vielen Jahren in Foren und die hatten vorallem in der Anfangszeit auch definitiv einen negativen Einfluss auf mein Essverhalten. Aber auf der anderen seite habe ich durch die Foren viele liebe Menschen kennengelernt und auch 3,4 sehr gute Kontakte, die sich über die Jahre gehalten haben, auch außerhalb der Foren.
Hast/Hattest Du noch andere psychische Probleme? In der Klinik wurde mir noch eine mittelgradige depressive Episode diagnostiziert, womit ich allerdings nicht soviel anfangen kann, ich denke es ist eine normale Folge der Essstörung bzw. der Gesamtsituation in die ich durch die Essstörung gekommen bin Wenn ja: Welche und wie stark sind sie? Wie wirken sie sich auf deinen Alltag aus? Das kann ich nicht so trennen. Generell sah mein Alltag in den letzten 2 Jahren so aus: schlafen, nachhilfe, fressen + kotzen. mehr hab ich nicht gemacht.
Hast Du bereits eine Therapie gemacht? Wenn ja: Weswegen? War sie erfolgreich? Hast Du vor, Dich in eine Therapie zu begeben? Wenn ja, ambulant oder stationär? Stationär hab ich wie gesagt gerade hinter mich gebracht, bin noch auf der Suche nach einer ambulanten Therapie, was sich aber sehr schwierig gestaltet, da hier alles überlaufen ist. (8-12 Monate Wartezeit).
Hast Du vor, langfristig in diesem Forum zu bleiben? Insofern mir das Forum zusagt ja. Bist Du in einem anderen Forum angemeldet? Wenn ja, in welchem? Ich bin seit 3 Jahren im Hungry Hearts, dort aber schon länger nicht mehr sonderlich aktiv. Ich denke auch nicht, dass ich dahin zurückkehren werde, da dort zuviele Mitglieder sind, die an ihrer Situation nichts ändern wollen und denen es vorwiegend um einen Gewichtsverlust geht. Besitzt du einen Blog? Wenn ja, wie lautet die Adresse? nein
Möchtest Du uns sonst noch etwas über Dich erzählen? Ich bin noch Studentin, wohne derzeit alleine, will aber wieder in eine WG ziehen. Ansonsten interessiere mich für webdesign und webanwendungen, Programmieren, Computer und Musik.
lg insomnia
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